... Er habe sich nicht ausgesucht, verhaftet zu werden, so Yücel. Die Korrespondentenstelle war für ihn ein Traumjob: „Die Türkei ist zum einen für Journalisten sehr interessant, weil dort immer etwas passiert und man findet in Deutschland immer Redaktionen, die mehr von einem wollen, als man leisten kann.“ Es habe nie etwas anderes als Journalismus gegeben, was er machen wollte."
... Deniz Yücel bleibt auch nach seiner Freilassung in Aktion, sein Widerstand ist ungebrochen. Gerade ist sein Buch "Agentterrorist" erschienen. Zu den "Spätfolgen" seiner Haft hält er sich bedeckt: "Ich will dazu nicht viel sagen, und zwar aus folgendem Grund: Es gab da keinen geschützten, intimen Raum. Darum habe ich in meinem Buch persönliche Dinge erzählt, die die Staatsmacht ohnehin mitbekommen hat. Diese erzwungene Intimität kann ich nur abstreifen, indem ich sie öffentlich mache. Aber das, was selbst der Überwachung im Hochsicherheitsgefängnis entgangen ist, möchte ich nicht ausbreiten. Freiheit ist auch das Recht auf Intimität", sagt Deniz Yücel in EMOTION.
»Sie gehen schlafen, Sie wachen auf und sagen: Deniz« – behauptete jedenfalls Recep Tayyip Erdogan über die Deutschen, als 2017 die Kampagne zur Befreiung des Journalisten Deniz Yücel aus türkischer Haft ihren Höhepunkt hatte. Jetzt hat Yücel in Bielefeld aus seinem Buch »Agentterrorist« gelesen.
Im Interview berichtet Buchautor und WELT-Journalist Deniz Yücel vom Leben in willkürlicher Gefangenschaft in der Türkei und wie er die Zeit überstanden hat. Fertig ist Yücel mit der Türkei trotz seiner Erlebnisse noch nicht.